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Bodo Schulz und was ihn antreibt: Keine Sonntagspredigt, aber ein Blog-Post für und über „Herrn Dillig“

Bodo Schulz ist ein gläubiger Mensch. Er glaubt sowohl an sich selbst und die eigenen Fähigkeiten als auch im christlichen Sinne. Trotzdem geht er nicht mehr so oft in die Kirche. Leider predigt ihm die Frau Pfarrerin zu oft von Sünde, zu viel Fegefeuer, zu wenig positiv. Probleme hat er unter der Woche im Geschäftsalltag bereits genug. Diese mag er ebenso wenig wie Streit. Sie schmälern seine Lebensqualität. Jetzt also nicht das Wort zum Sonntag, aber ein Blog-Post über Bodo Schulz und was ihn in seinem Leben antreibt. Dazu ein Zitat aus dem Hohelied der Liebe: “Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. (1. Korinther 13:13)”

Glaube und Hoffnung

Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten

Er glaubt zwar, dass die Christen „sich in ein Netz fallen lassen können“, aber er weiß gleichzeitig, dass das, was er erreicht hat, auf harter Arbeit basiert. Bodo Schulz sieht seine große Stärke, seinen Erfolgsfaktor, in seinem Fachwissen und seiner Erfahrung. Nach der Schule hat er nicht, wie vom Vater gewünscht, eine Ausbildung beim Kirchenamt gemacht. Der heutige Geschäftsführer der Herbert Dillig GmbH & Co. KG für Hoch- und Ingenieurbau wollte unbedingt etwas Kreatives machen. Er wollte sich einbringen. Daher folgten auf die Schule eine Maurer-Lehre, Fachabitur und dann das Studium des Konstruktiven Ingenieursbaus an der FH Kaiserslautern. Unterdessen hat das Leben ihn zusätzlich „Erfahrung“ studieren lassen.

Diese Erfahrung und sein Fachwissen verschaffen ihm seiner Erfahrung nach bei den komplexen Bau-Projekten mit bis zu 500 verschiedenen Produkten und einer anspruchsvollen Logistik oft einen Vorteil. Bodo Schulz hat Bauen von der Pike auf gelernt. So baut er jedes Projekt, das er kalkuliert, im Kopf von Anfang bis Ende selbst durch.

Er glaubt an seine Mannschaft

Solch ein perfektionistischer Chef, der „weiß, was draußen abgeht“, hat für die Mitarbeiter manchmal Nachteile. Er hat sehr hohe Ansprüche an sich selbst und erwartet ebensolche Leistung von Anderen. So kritisiert der leidenschaftliche Bauingenieur stark, wenn etwas nicht seinen Ansprüchen genügt.

Allerdings weiß er auch genau, was er an seiner Mannschaft hat und was sie kann. Lob ist, wenn er nicht kritisiert. Er kann sich auch entschuldigen. Der ehrliche Umgang mit seinen Mitmenschen und Mitarbeiter ist dem Christ Bodo Schulz wichtig. Er versucht seinen Leuten zu helfen, sofern er kann, aber wehe, jemand versucht seine Gutmütigkeit auszunutzen.

Herbert Dillig hatte ihm mitgegeben, immer auf die Mannschaft aufzupassen. Der Sohn des Unternehmensgründers kam später noch regelmäßig zu Besuch, um zu schauen, ob es „seinen Leuten“ gut geht. Das war für Bodo Schulz immer Ansporn.

Hoffnung

Sein Glaube an die eigenen Fähigkeiten, ebenso wie an die seiner Mannschaft lässt ihn auch am Bestehen seiner Firma nicht zweifeln. Gleichzeitig gibt er damit seinen Mitarbeitern Hoffnung auf einen dauerhaften Arbeitsplatz. So hat er in der Vergangenheit auch nie an seiner Berufswahl gezweifelt - auch nicht während Zeiten von Kurzarbeit und Wirtschaftskrise. Er hat seinen Leuten „in die Hand“ versprochen, dass sie nie aufgrund der Zusammenarbeit mit ausländischen Subunternehmen ihren Arbeitsplatz verlieren werden. Auch wenn er eingesteht, dass es manchmal einfacher wäre nur mit kostengünstigeren Arbeitskräften bspw. aus Polen zu arbeiten. Er will dessen ungeachtet der Gesellschaft beweisen, dass man mit Mitarbeitern, die heimisch sind und viel Geld kosten, Gewinn machen kann. In schwierigeren Zeiten stützt ihn dann sein Credo: „und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her“.

Die eine Liebe gibt ihm Kraft für seine andere Liebe

Was ihn allerdings noch viel mehr stärkt als Glaube und Hoffnung ist die Liebe. An seinem 45. Geburtstag und dem 75. Firmenjubiläum hat Bodo Schulz seiner Frau gedankt, dass sie ihn immer wieder gehen lässt, um seiner anderen großen Liebe, dem Bauen, nachzugehen.

Seine große Liebe: das Bauen

Bodo Schulz hat keinen Beruf gewählt. Er ist seiner Berufung gefolgt. Obwohl es am Bau oft kalt und dreckig ist, ein rauer Ton herrscht, man früh aufstehen muss und spät nach Hause kommt, der passionierte Geschäftsführer und Kalkulator brennt für das Bauen. Die Begeisterung gründet darin, jedes Mal quasi einen Prototyp zu schaffen. Denn kein Bau gleicht dem anderen. Die Faszination etwas zu erschaffen, das Bestand hat. Ähnlich den Brücken der alten Römer, die heute noch stehen. Das begeistert ihn jeden Tag wieder aufs Neue am Bauen und treibt ihn an. Ebenso wie am Ende des Tages auch das Geld verdienen. Er will seine Familie sowie die Familien seiner Mitarbeiter ernähren.

Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau

In der Firma ist er der Chef, zu Hause seine Frau. Der Bauingenieur mit Herzblut bezeichnet sich nicht als Workaholic, sondern als Macher, der 120% gibt. Dieses Arbeitspensum wäre ohne die Unterstützung seiner Frau schwierig. Etwa ein abgebrochener Urlaub, in dem seine Frau alleine mit drei kleinen Kindern zurück blieb und später eine neunstündige Autofahrt antreten musste, weil er für ein wichtiges Projekt vorzeitig nach Hause fuhr. Oder sonntägliche Familienausflüge auf Baustellen. Sein Sohn erinnert sich, wenn es früher hieß, wir fahren ein Eis essen, wussten sie als Kinder schon: Wir fahren erst auf eine Baustelle und danach gibt es irgendwo ein Eis.

Seine Frau hält ihm seit Jahren den Rücken frei und hat die Kinder groß gezogen. Bodo Schulz zieht Stärke aus der Unterstützung durch seine Frau. Seiner Meinung nach wird diese Rolle der Hausfrau und Mutter in der Gesellschaft viel zu wenig honoriert. Es ist ein eigener Beruf, der leider nicht anerkannt wird, aber doch enorm wichtig ist. Denn ähnlich einem Bauwerk ist auch für eine gute, geruhsame Erziehung von Kindern das Fundament extrem wichtig. Nur basierend auf einem guten Fundament kann sich später ein Mensch entwickeln, der auch beruflich Leistung erbringen kann und gleichzeitig als Ausgleich auch zur Ruhe kommen kann.

Entschleunigung als Grundlage, um Vollgas geben zu können

Wer Leistung bringt, braucht nach Meinung von Bodo Schulz einen Ausgleich. Das sind für den Geschäftsführer Tätigkeiten, bei denen er den Kopf ausschalten kann. Im eigenen Garten Löwenzahn jäten beispielsweise oder eine Fahrt mit den Hunsrücker Schlepperfreunden. Zusammen mit ihnen und ihren Traktoren ist er mit seinem Traktor aus dem Jahr 1951 mit durchschnittlich 17-20 km/h die 900 km von Österreich bis in den Hunsrück gefahren. Einfach mal hinter her fahren, sich keine Gedanken über Weg oder Organisation machen müssen, mitten in der Gruppe fahren und an etwas anderes denken, trotz des Dieselgeruchs im Schwarzwald den Geruch der Tannen wahrnehmen. Das bedeutet für Bodo Schulz, sich fallen lassen zu können und die pure Entschleunigung, die ihm Kraft für den Alltag gibt.

Glaube, Hoffnung und Liebe treiben ihn an. Nur mit Leidenschaft alleine ist es dennoch nicht getan. Es braucht vor allem auch Schlagzahl der ganzen Mannschaft, im Fall der Firma Herbert Dillig angeführt von einem Patriarch mit Biss und Fleiß sowie der Fähigkeit Menschen mitzunehmen und einem ausgeprägten Jagdtrieb nach Aufträgen.

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